Ich wurde kürzlich vom Tagesanzeiger angefragt, ob ich ein paar Fragen zu Mental Load beantworten würde. Klar mache ich gerne. Im Artikel, sollte es explizit um Mental Load in der Beziehung gehen, daher ist das ganze narrativ und die Tipps auf dieses Setting ausgelegt. Nicht weil man Männer, Alleinerziehende oder kinderlose ausschliessen möchte. Sondern einfach, weil andere Bedürfnisse da sind.
Als der Artikel dann online war, habe ich mir die Kommentare angetan. Und dies hat mich zu einer Richtigstellung motiviert, hier auf meinen kleinen Blog.
Mental Load gehört nicht Müttern mit Kindern. Mental Load kann jeder verspüren, auch wenn du
- Ein Mann bist
- Keine Kinder hast
- Alleinerziehend bist
- Care Arbeit leistest, die nichts mit Kindern zu tun hat
- Sonst was
Menta Load ist ein «mentaler» Zustand, der nicht von biologischen oder gesellschaftlichen Merkmalen definiert wird. Mental Load ist gerecht, es kann alle treffen. Weil eben, findet im Kopf statt.
Wieso aber trotzdem mehr Frauen davon betroffen sind (nicht Mütter!!), das hat durchaus seine Gründe. Und die Betonung liegt auf mehr, nicht ausschliesslich. Und die Gründe sind nicht einfach «Weil Frauen zu viel denken» oder «Frauen halt sich selber einen riesen Stress machen», auch da sind die Erklärungen komplexer. Aber wenn die Erklärungen komplexer sind, sind es meist auch die Lösungen also vereinfachen wir mal alles und schreien im Chor: Selberschuld. Dahinter liegen aber Dinge wie Sozialisierung, Erziehung, Geschlechterrollen, usw. Das sind Dinge, die auch wenn sie uns bewusst sind, man nicht so schnell los wird.
Mental Load mag heutzutage in aller Munde sein, aber wie wir das Problem nachhaltig lösen, da liegt noch ein Weg vor uns. Aber irgendwann mal muss man ja den ersten Schritt machen.
Wenn du den Artikel lesen magst und das Video dazu anschauen, dann findest du alles hier:
Beziehung: So teilen Sie den Mental Load fair auf | Tages-Anzeiger (tagesanzeiger.ch)